Es kann nichts schiefgehen. Das einzige, ...

Törn A 04   Kiel-Gotland-Kiel


„Es kann nichts schiefgehen. Das einzige, was passieren kann, ist, dass die Dinge einen anderen Verlauf nehmen als geplant.“



Dieses Zitat von Stephan Sarek, dem deutschen Schriftsteller,  beschreibt den tatsächlichen Verlauf des geplanten Törn Kiel-Gotland-Kiel.


Geplant waren 14 Tage um von Kiel nach Gotland und wieder nach Kiel zu segeln. Da einige Törnteilnehmer aus sehr persönlichen Gründen kurzfristig stornieren mussten, werden es letztlich 6 Segelbegeisterte, die den auf 9 Seetage verkürzten Törn fahren.


Hans (Skipper), Martin (Co-Skipper), Herbert, Mark, Jost und Michael haben schon den Ehrgeiz, auch mit verkleinerter Mannschaft das geplante Ziel Gotland zu erreichen. Aber, wie es nun im Seglerleben so ist, der Wettergott will es anders. Die Windvorhersagen lassen nichts Gutes ahnen. So wird am Montagmorgen, 18. Mai um 09.40 Uhr in Kiel-Stickenhörn abgelegt. Ziel ist zunächst Bornholm. 


Nach einem Zwischentop in Strande, um zu tanken, geht auf den langen Schlag nach Bornholm.  Das Groß wird mit einem Reff gefahren, die kleinere Genua und der Besan werden gesetzt. Das Baro sinkt von 1013 auf 1011, es regnet ergiebig. Im Schiff kehrt Routine ein. Die Wachen leisen ihren Dienst und die SY Anita ist in ihrem Element. Der Wind könnte etwas kräftiger sein.  Am Morgen des 20.Mai legen wir im Westhafen von Rönne auf   Bornholm an .


Wir legen einen Hafentag ein. Ein Teil der Crew mietet einen Kleinwagen und erkundet die Insel. Wenn man schon mal auf Bornholm ist, dann ist die große europäische Burgruine, das Hammershus als Besucherziel ein Muss. Auch sonst hat Bornholm einiges zu bieten. So z. B. eine alte Rundkirche, die in früheren Zeiten gleichzeitig als Schutz vor feindlichen Angreifern diente.


Am Donnerstag, im Logbuch steht als Datum der 21. Mai, wird um 11.30 Ihr abgelegt und um 19.40 Uhr machen wir nach einem schönen Segeltag fest in Ystad.


Am Freitag, 22. Mai legen wir um 10.30 Uhr ab mit Ziel Klintholm. Der Wind kommt beständig mit 3 Bft aus SW. Die Nachtansteuerung von Klintholm erfordert unsere erhöhte Aufmerksamkeit. Die Befeuerung der Hafeneinfahrt könnte besser sein. Im geplanten Hafenbecken, wo wir die SY Anita fest machen wollen, ist alles voll. Also wenden auf engstem Raum über Steuerbord Bug. Kein Problem, klappt wunderbar.


Am jungen Tag des 23. Mai um 01.30 Uhr machen wir schließlich fest in Klintholm.

Wir beschließen, weinen weiteren Hafentag ein zu legen. Die Kreidefelsen wollen besichtigt werden, ein wahrhaft lohnendes Ziel. Von der Bushaltestelle, direkt am Hafen gelegen, geht es mit dem Inselbus hoch zum  Besucherzentrum. Von dort aus laufen wir einen teilweise recht steilen Besucherweg hoch zu den Kreidefelsen.

Ein traumhafter Ausblick auf das blau schimmernde Wasser der Ostsee belohnt uns.


Am Pfingstsonntag, 24. Mai wird im Logbuch 07.50 Uhr Ablegen vermerkt. Unser nächstes Törnziel ist Bagenkop. Na ja, wieder Mal steht eine Ansteuerung bei Nacht an. Ohne Probleme machen wir am frühen Morgen des 25. Mai an der Mole von Bagenkop fest. Montagmorgen, 11.00 Uhr Ablegen in Bagenkop. Nach einem Segeltag mit Wind  4 Bft aus SW ist die SY Anita schließlich um 16.45 Uhr wieder sicher und wohl behalten in Kiel-Stickenhörn fest an ihrem Liegeplatz. Rund 550 Seemeilen liegen hinter uns und wir blicken zurück auf einen Törn, der anders als geplant verlaufen ist, der uns allen sehr viel Freude bereitet hat.